Testfaktas Testprotokoll für Betten
Die Testfakta-Tests von Betten und Matratzen werden in verschiedenen Kategorien durchgeführt:
- Rahmenbetten
- Kontinentale Betten
- Verstellbare Betten
- Rahmenlose Matratzen (Matratzen zur Verwendung ohne Topper)
- Jugendbetten (10 - 15 Jahre)
Benchmark-Tests werden auf mittelharten Betten durchgeführt. Die Tests werden an Betten mit und ohne Toppermatratze durchgeführt, mit Ausnahme von freistehenden Matratzen, die mit und ohne Bezugsstoff getestet werden.
Die Labortests werden vom EIM-Ergonomie-Institut München, den RISE Research Institutes of Sweden und Swerea IVF durchgeführt. Die Tests umfassen die Hauptelemente Ergonomie/Komfort (EIM), Ausdauer, Kraft und Haltbarkeit (RISE) sowie die Qualität der Textilien und schädliche Chemikalien (Swerea IVF).
A. Tests für Ergonomie/Komfort (EIM)
1. Resiliente Eigenschaften (elastische Eigenschaften)
2. Druckverteilungseigenschaften (Anpressdruck)
3. Elastizität des Bettes und Unterstützung des Schulterbereichs
4. Elastizität und Unterstützung des Bettes für den Körper
5. Atmungsaktivität (Feuchtigkeitsleiteigenschaften)
6. Wärmeisolierende Eigenschaften
Alle Teile außer A5 und A6 sind sowohl mit als auch ohne Matratzenauflage ausgeführt. Die Tests A3 und A4 werden an drei verschiedenen Körpertypen durchgeführt: Kleinere/leichtere Person entsprechend etwa 155 cm/50-55 kg, mittlere/mittlere Person entsprechend etwa 175 cm/70-75 kg und größere/schwerere Person entsprechend etwa 185 cm / 85-90 kg.
A1
Die elastischen Eigenschaften geben an, wie hart oder weich die Federung des Bettes ist und wie sich das Bett an die stärksten (schwersten) Kontaktpunkte des Körpers anpasst. Die Messung erfolgt in den Bettzonen Schultern, Hüfte, Lendenwirbelsäule und Fersen bei drei verschiedenen Drücken (100 N, 200 N und 300 N) und wird als Durchschnittswert in mm Flex angegeben.
A2
Druckverteilungseigenschaften geben an, wie die Matratzenoberfläche den Druck eines bestimmten Körperteils reduziert. Dieser Wert ist eher auf die Matratzenoberfläche und das Material direkt darunter zurückzuführen als auf die Bettfedern. Die Messungen werden in den Zonen des Bettes für Schultern, Hüften, unteren Rücken und Fersen durchgeführt und als Durchschnitt in Newton pro cm2 angegeben.
A3
Elastizität und Stützung der Schulterpartie geben an, wie stark das Bett unter der Schulterpartie nachgibt. In der Seitenlage sollte die Aufhängung unter dem Schulterbereich so weit nachgeben, dass die Schulter in die Matratze einsinken kann und dadurch dazu beiträgt, dass die Wirbelsäule eine gerade Linie zwischen der Lendenwirbelsäule und dem Nacken beibehält. In der Rückenlage sollte das Bett ausreichend Halt bieten, um ein zu starkes Einsinken der Schulterpartie bzw. des oberen Rückens und damit eine Beugung der oberen Wirbelsäule (Nacken) zu verhindern. Die Prüfung wird mit zwei unterschiedlichen Prüfstempeln durchgeführt. Eines für die Rückenposition mit einer Fläche von 400 x 200 mm und eines für die Seitenposition mit einer Fläche von 200 x 100 mm. Die Stempel werden mit unterschiedlichem Druck belastet, um drei verschiedene Körpertypen zu simulieren. 100 N für kleinere/leichtere Personen, 200 N für mittelgroße/mittlere Personen und 250 N für größere/schwerere Personen. Der Messwert wird in mm Flex angegeben.
A4
Elastizität und Unterstützung des Körpers zeigen die Fähigkeit des Gummibandes an, die natürliche S-förmige Struktur der Wirbelsäule zu unterstützen. In der Rückenlage soll der Druck des Gummibandes die verschiedenen Körperteile ausreichend stützen (Stützung der Lendenwirbelsäule, Flexibilität/Stützung des Beckens/Gesäßes und des Schulterbereichs), um die natürliche Kontur der Wirbelsäule zu erhalten. Der Test wird mit einem Prüfstempel durchgeführt, der der Körperkontur vom Po bis zum Hals nachempfunden ist (Länge 600 mm und Breite ca. 250 mm bei einer Lendentiefe ca. 25 mm). Der Stempel wird mit unterschiedlichem Druck belastet, um drei verschiedene Körpertypen zu simulieren. 350 N für kleinere/leichtere Personen, 450 N für mittlere/mittlere Personen und 500 N für größere/schwerere Personen. Der Messwert zeigt die Unterstützung im Lendenwirbelbereich und wird in Newton angegeben.
A5
Die Atmungsaktivität des Bettes gibt die Fähigkeit des Bettes an, Feuchtigkeit/Schweiß vom Körper abzuleiten. Die Atmungsaktivität wird anhand einer Schaufensterpuppe getestet, die wie ein normaler Mensch im Schlaf Feuchtigkeit/Schweiß absondert. Die Schaufensterpuppe wird unter eine Standardabdeckung gestellt und die Messungen werden kontinuierlich 7 Stunden lang bei einer Raumtemperatur von 21 Grad Celsius durchgeführt. Die Atmungsaktivität basiert auf dem Messwert nach 7 Stunden und wird in Prozent relativer Luftfeuchtigkeit angegeben.
A6
Die wärmeisolierende Fähigkeit des Bettes gibt die Fähigkeit des Bettes an, die Körperwärme zu speichern. Die Isolationsfähigkeit wird anhand einer Schaufensterpuppe getestet, die eine Körpertemperatur aufrechterhält, die der eines normalen Menschen im Schlaf entspricht. Die Schaufensterpuppe wird unter eine Standardabdeckung gestellt und die Messungen werden kontinuierlich 7 Stunden lang bei einer Raumtemperatur von 21 Grad Celsius durchgeführt. Die Isolationsfähigkeit basiert auf dem Messwert nach 7 Stunden und wird in Grad Celsius angegeben.
B. Tests zur Materialermüdung und Bauqualität (RISE)
1. Dauertest der Federungseigenschaften
2. Dauertest von Rahmen und Unterteil
3. Belastungstest des Seitenteils
4. Schlagprüfung von Bettoberfläche, Rahmen und Unterteil
Verstellbare Betten
5. Dauertests von verstellbaren Mechanismen und Motoren
6. Statische Belastung in angehobener Position
7. Schlagprüfung in angehobener Position
Dauer- und Schlagprüfungen (B1 – B4) werden unabhängig vom Betttyp mit der gleichen Belastung und der gleichen Zyklenzahl durchgeführt. Der Test B5 – B7 bezieht sich nur auf verstellbare Betten. Freistehende Matratzen durchlaufen ausschließlich die Dauertests (B1 – B3).
B1
Die Haltbarkeit der Federungseigenschaften wird getestet, indem die Betten 30.000 Rollen einer 140-kg-Trommel ausgesetzt werden. Der Dauertest entspricht der Belastung von 10 – 12 Jahren normaler Nutzung.
B2
Die Haltbarkeit von Bettoberfläche, Rahmen und Unterteil wird getestet, indem die Betten 20.000 Druckbelastungen mit einer Kraft von 1000 Newton ausgesetzt werden. Die Druckbelastung erfolgt in der Mitte des Bettes sowie an der kurzen und langen Seite. Nach Dauertests werden Messungen des Höhenverlusts (in mm eingestellt) und der Änderungen des Betthärteindex (Suspensionseigenschaften auf einer 10-Grad-Skala) durchgeführt.
B3
Beim Dauertest am Bett werden die beiden Längsseiten des Bettes 25.000 Druckbelastungen mit 1.000 Newton ausgesetzt. Der Test simuliert die Belastung, der das Bett beim Sitzen auf der Kante ausgesetzt ist. Nach Belastungstests der Bettseite werden Messungen des Höhenverlustes (Setzung) an den Bettseiten durchgeführt.
B4
Durch die Schlagprüfung von Bettoberfläche, Rahmen und Unterteil werden höhere Belastungen simuliert, die beispielsweise auftreten, wenn Kinder ins Bett springen. Im Test wird ein Gewicht von 35 kg aus 30 cm Höhe an 6 verschiedenen Stellen im Bett und an jeder Stelle jeweils 10 Mal losgelassen. Nach Abschluss des Ausdauer- und Festigkeitstests werden die Betten geöffnet und auf mögliche Schäden an Federn, Taschen, Zwischenschichten (Schaumstoffschichten über Federpaketen), Bettrahmen oder Bodenrippen untersucht.
B5 – B7 (verstellbare Betten)
- Das Kopfende wird um 15 cm und das Fußende um 10 cm erhöht. Statische Belastung von 90 kg für 10 Sekunden. 10 Mal für jede Ecke + 10 Mal im „Kniegelenk“. Die Belastung erfolgt 20 cm schräg nach innen von jeder Ecke + 20 cm nach innen von der jeweiligen Längsseite im „Kniegelenk“. Die statische Belastung entspricht der Belastung einer schwereren, im Bett sitzenden Person.
- Kantenprüfung (90 kg) an den gleichen Punkten wie die statische Belastung (500 Mal in jeder Ecke + 500 Mal auf jeder Seite des „Kniegelenks“). Belastung entsprechend einer Person von 90 kg, die auf dem Bett sitzt.
- Funktionskontrolle nach abgeschlossenem Betttest.
- Dauertest, bei dem das Bett im Kopf- und Fußbereich 1.000 Mal angehoben und abgesenkt wird. Die Belastung des Bettes entspricht einem Personengewicht von 120 kg.
- Wiederholung der statischen Belastung, Kantenprüfung und anschließender Funktionsprüfung.
Beachten Sie, dass die Prüfmethode für verstellbare Betten im Jahr 2024 aktualisiert wird.
C. Tests von Toppern und Schaumstoffmatratzen (RISE & Swerea)
1. Kompressionstest in feuchter Umgebung des Topperkerns (Schaumstoff)
2. Haltbarkeit des Bezugsstoffs (Abblättern und Fusseln)
3. Gefährliche Chemikalien (relevante Parameter aus Öko-tex 100)
C1
Die Elastizität des Bettmatratzenkerns (Schaum) wird unabhängig von der Art (Latex, Kaltschaum oder Memory-Schaum) nach der gleichen Methode geprüft. Der Matratzenkern (Schaumstoff) wird in einer feuchten und warmen Umgebung komprimiert, um den Druck einer Person zu simulieren, die bei warmen Bedingungen im Bett liegt. Die Belastbarkeits- und Dauertests werden an 10 x 10 cm großen Teststücken des Matratzenkerns durchgeführt. Die Prüfkörper werden mit einer Belastung von 7 kg in der Mitte zusammengepresst, was dem Hüftknochendruck auf einer Fläche von 5 x 5 cm entspricht. Die komprimierten Proben werden für 24 Stunden in eine Klimakammer mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 90 % (+/- 2 %) gelegt. Nach der Kompression lässt man das Material sich 30 Minuten lang erholen. Der Höhenunterschied vor und nach der Kompression zeigt die Belastbarkeit / Belastbarkeit des Materials. Minderwertiges Schaumstoffmaterial verformt sich nach dem Drucktest dauerhaft und verliert seine Elastizität. Der Test basiert auf der Testnorm ISO 1856 (Wet Compression Set).
C2
Die Haltbarkeit des Bezugsstoffs (Abblättern und Fusseln). Der Bezugsstoff wird einem Abriebtest von bis zu 5.000 Zyklen unterzogen, um die Beständigkeit gegen Abblättern und Flusen zu bewerten.
C3
Analyse gefährlicher Chemikalien. Chemische Analyse auf Schadstoffe anhand relevanter Teile aus OEKO-Tex 100.
Benotung und Gewichtung der Testergebnisse
Die Ergebnisse der verschiedenen Teile des Tests werden auf einer Skala von 1 bis 10 bewertet, wobei 10,0 am besten und 6,0 für genehmigt/akzeptabel steht. Die Einstufung und Gewichtung der verschiedenen Teilergebnisse erfolgt in Absprache mit den durchführenden Laboren. Die Noten der einzelnen Prüfungsteile werden wie folgt zu einer Gesamtnote gewichtet:
A. Ergonomie und Komforteigenschaften 50 %
Ergebnisse mit Topper-Matratze (freistehend ohne Topper) 80 %
- Druckverteilung 33 %
- Elastizität und Unterstützung für die Schultern 33 %
- Elastizität und Unterstützung für den Körper 33 %
- Atmungsaktivität 20 %
B. Ausdauer, Stärke und Verarbeitungsqualität 50 %
- Oberflächenverdichtung und Härteänderung 50 % (20 % einstellbar)
- Schaden nach Dauer- und Schlagtest 50 % (20 % einstellbar)
- Ausdauer Motoren (verstellbare Betten) 30 %
- Schäden an Mechanik und verstellbaren Abschnitten (verstellbare Betten) 30 %
C. Eigenschaften von Topper und Schaumstoffmatratzen
- Qualität und Haltbarkeit des Matratzenkerns 75 %
- Bezugsstoff 25 % (freistehende Matratzen 100 %)
- Gefährliche Chemikalien (ausschließender Faktor)
Verifizierungstest (Verifizierte Qualität & Komfort)
Die Betten werden für drei verschiedene Körpertypen verifiziert:
- TYP 1: kleinere / leichtere Personen (ca. 155 cm und 50 -55 kg)
- TYP 2: mittelgroße / mittelschwere Personen (ca. 175 cm und 70-75 kg)
- TYP 3: größere / schwerere Personen (ca. 185 cm und 85-90 kg).
Jugendbetten sind nur für kleinere/leichtere Personen (ca. 155 cm und 50 – 55 kg) zugelassen. Um die Kriterien für „Testfakta Verifizierte Qualität & Komfort" zu erfüllen:
- Bestandene Ergebnisse bei der Analyse gefährlicher Chemikalien
- Gesamtnoten (Abschnitte A, B und C) von mindestens 8,0.
- Bewertung der ergonomischen Eigenschaften mit Topper (Abschnitte A1 – A4) von mindestens 8,0.
- Atmungsaktivitätsbewertung von mindestens 6,0
- Noten für Ausdauer, Kraft und Körperbau (Abschnitt B) von mindestens 6,0
- Bewertung für Topper-Eigenschaften (Abschnitt C) von mindestens 6,0
Alle Noten mit 5 % Fehlermarge.
Die Überprüfung erfolgt pro Körpergrößentyp (TYP1, TYP2 und TYP3). Die Gesamtnote ergibt sich aus dem Testergebnis für Ergonomie (A3 + A4) für die jeweilige Körpergröße.