Die Lebensdauer eines Padelballs hängt natürlich von der Anzahl der Schläge und der Schlagstärke ab, aber für den durchschnittlichen Freizeitspieler ist ein Ballwechsel alle drei Spiele empfehlenswert. Bei offiziellen Wettbewerben wird der Ball häufiger gewechselt, oft während desselben Spiels.
Die International Padel Federation, FIP, ist die internationale Dachorganisation, die unter anderem die Anforderungen für Padelbälle festlegt, die in offiziellen Wettkämpfen verwendet werden. Zu den Anforderungen gehören das Gewicht, die Sprungkraft und die Härte des Balls.
Testfakta hat die gleichen Anforderungen beim Test von Padelbällen zehn bekannter Marken zugrunde gelegt, die von den Herstellern alle als schneller eingestuft wurden.
Die Tests wurden vom unabhängigen Labor IBV, Instituto de Biomecánica de Valencia, durchgeführt, das von der FIP für die Prüfung von Padelbällen akkreditiert ist.
Das Labor hat Gewicht, Größe, Sprungeigenschaften, Geschwindigkeit, Reibung und Härte der Bälle gemessen – zunächst im Neuzustand und dann, wie sich die Eigenschaften der Bälle nach einer gewissen Spielzeit veränderten. Geschwindigkeit bezieht sich auf die Geschwindigkeit, mit der der Ball auf dem Spielfeld ist (Geschwindigkeit des Rückpralls), und nicht auf die Geschwindigkeit des Schlags selbst.
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Kurz gesagt, der Test zeigt, dass die meisten Bälle nicht alle offiziellen Anforderungen der FIP erfüllen. Da die Abweichungen aber gering sind und die Zielgruppe des Tests der typische Freizeitspieler ist, werden diese bei der Gesamtbewertung nicht berücksichtigt. Allerdings können die Abweichungen für den Profispieler von Bedeutung sein und werden daher gesondert ausgewiesen (siehe Seitenartikel).
Der Test zeigt große Unterschiede zwischen den Bällen, obwohl die Hersteller ähnliche Eigenschaften bei Sprungkraft, Geschwindigkeit und Härte angeben. Manche sind sehr schnell, andere langsam und manche springen deutlich höher als andere.
Um die Ausdauer der Bälle zu testen, wurden sie 666 Schlägen ausgesetzt, wobei der Ball mit einer Geschwindigkeit von 70 km/h diagonal auf das Spielfeld prallte. Trotz einer relativ geringen Schlagzahl, die kaum einem Dreier entspricht, veränderten sich die technischen Eigenschaften der Bälle deutlich und die Ballgeschwindigkeit sank bei einigen Marken um bis zu 14 Prozent.
Doch nicht nur die Anzahl der Schläge beeinflusst die Lebenserwartung. Bereits beim Aufbrechen der Vakuumverpackung wird die Kompression durch den Druck der umgebenden Atmosphäre beeinflusst. Mit anderen Worten: Ein neuer Ball altert, auch wenn er nicht im Spiel ist. Daher ist es ratsam, die Bälle bis zum Spielbeginn in der Verpackung aufzubewahren.
Der Test zeigt vor allem, wie die Bälle an Druck verlieren und weicher werden, was die Geschwindigkeit des Rückpralls verringert und zu einem langsameren Spiel führt. Allerdings wird der Rückprall ohne Kraftaufwand nach einer Spielzeit höher, was für den Aufschlag wichtig ist, da der Ball aus Hüfthöhe in Richtung Spielfeld geworfen wird.
Ein Ball, der wirklich herausragt, ist Head, der in den verschiedenen Kompressionstests satte 27 bzw. 31 Prozent einbüßt, verglichen mit durchschnittlich 16 bzw. 10 Prozent. Trotzdem wird die Geschwindigkeit des Balls im Test mit einer Ballgeschwindigkeit von 70 km/h nicht wesentlich beeinträchtigt. Bei höheren Ballgeschwindigkeiten, etwa bei einem Smash, bei dem der Ball eine Geschwindigkeit von über 120 km/h erreicht, oder wenn er gegen das Glas geschlagen wird, dürfte die Wirkung aber deutlich größer sein.
Zusammenfassend lässt sich anhand des Tests feststellen, dass es zwischen verschiedenen Marken große Unterschiede in den Balleigenschaften gibt und eine bekannte Marke nicht unbedingt ein Garant für eine längere Lebensdauer ist.